Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Sie verändert Geschäftsprozesse, schafft neue Möglichkeiten – und stellt viele Unternehmen vor die Frage: Müssen wir eigentlich noch in eine Excel Weiterbildung investieren oder löst dies die KI? Die kurze Antwort: Ja, gerade jetzt. Denn obwohl sich Technologien rasant entwickeln, bleibt Excel das zentrale Werkzeug in vielen Bereichen. Budgetplanung, Forecasts, Controlling, Berichtswesen – Excel ist nach wie vor fest verankert im Unternehmensalltag.
Eine aktuelle Studie von Board International zeigt: Weltweit setzen 55 % der befragten Unternehmen ihre Unternehmensplanung weiterhin mit klassischen Tabellenkalkulationen um – einschließlich Budgetierung und Umsatzprognosen. Trotz moderner BI-Systeme und automatisierter Tools bleibt Excel die Grundlage – oft, weil es flexibel, etabliert und sofort einsatzbereit ist.
Gleichzeitig warnt ein Artikel des Wall Street Journal (Mai 2024) davor, die Rolle von Excel im Hinblick auf KI zu unterschätzen. CIOs berichten dort von alltäglichen Problemen im Umgang mit Excel-Dateien: mehrere Versionen derselben Datei, fehlende Standards, fragmentierte Daten. In einer Welt, in der verlässliche Daten die Basis für jede KI-Anwendung sind, kann das zum echten Hemmnis werden.
Excel ist weit verbreitet – häufig fehlt eine einheitliche Systematik
Aus eigener Erfahrung als Trainer in Unternehmen zeigt sich regelmäßig: Die meisten kritischen Daten liegen nicht zentral an einem Ort vor, sondern sind über viele Abteilungen, Personen oder Excel-Dateien verstreut. Gründe dafür sind oft pragmatisch – etwa weil bestimmte Mitarbeitende alleinige Berechtigungen für bestimmte Bereiche haben oder aus Datenschutzgründen keine zentrale Zusammenführung gewünscht ist. Doch genau diese Fragmentierung erschwert eine konsistente Nutzung. Es gibt oft keine einheitlichen Benennungen, keine abgestimmte Struktur, kein übergreifendes Datenmodell. Jede:r arbeitet auf eigene Weise – das ist flexibel, aber führt häufig zu Missverständnissen, widersprüchlichen Auswertungen und erheblichem Mehraufwand.
Auch die Global ESG Organization Survey 2024 von KPMG kommt zu einem ähnlichen Schluss: 47 % der befragten Unternehmen verwalten ihre ESG-Daten mit Excel. Doch die Studie warnt klar: Tabellenkalkulationen stoßen dort an ihre Grenzen, wo es auf Nachvollziehbarkeit, Konsistenz und klare Datenflüsse ankommt. Insbesondere im Zusammenspiel mit KI – ob für Berichte, Prognosen oder automatische Analysen – braucht es strukturierte, geprüfte Datenquellen. Excel kann das leisten – wenn es richtig eingesetzt wird.
Excel ist also nicht das Problem. Problematisch ist, wenn es ohne Konzept genutzt wird. Viele Unternehmen speichern kritische Daten in losen Dateien, ohne einheitliche Benennung, ohne zentrale Datenquelle. Das führt zu Mehraufwand, widersprüchlichen Auswertungen – und verpasstem Potenzial.
Wie Excel selbst zur Lösung beiträgt – bevor KI ins Spiel kommt
Bevor wir auf Microsoft Copilot eingehen, lohnt sich ein Blick auf die Frage: Was kann Excel selbst schon beitragen, um die beschriebenen Herausforderungen zu lösen? Tatsächlich sind viele Werkzeuge bereits vorhanden – man muss sie nur kennen und gezielt einsetzen. Ein gutes Beispiel dafür ist Power Query.
Mit Power Query bietet Excel eine Möglichkeit, Daten aus unterschiedlichen Quellen automatisiert zusammenzuführen, aufzubereiten und in ein einheitliches Format zu bringen. Es lassen sich Regeln definieren, Umwandlungen automatisieren und Fehlerquellen minimieren – ideal, um verstreute oder uneinheitlich benannte Dateien zu konsolidieren. Aus der Praxis weiß ich: In vielen Unternehmen existieren beispielsweise Excel-Tabellen mit Mitarbeiterdaten, Vertriebsergebnissen oder Bestellungen in mehreren Versionen – oft leicht unterschiedlich, ohne klare Versionierung oder Namenskonvention. Mit Power Query können diese Listen automatisiert eingelesen, zusammengeführt und vereinheitlicht werden – und bilden so eine valide Datenbasis.
Gerade dieser strukturierte Zwischenschritt ist entscheidend: Nur wenn die Daten solide vorbereitet sind, können sie sinnvoll in BI-Tools wie Power BI überführt oder mit KI-Werkzeugen wie den Copilot weiterverarbeitet werden. Die Excel-eigenen Möglichkeiten – insbesondere Power Query – leisten hier oft mehr, als vielen bewusst ist. Sie sind bereits in Excel integriert und auch ohne umfassende Vorkenntnisse direkt erlernbar.
Microsoft Copilot: KI trifft Excel Tabellenkalkulation
Mit Copilot in Microsoft 365 erhalten Excel-Anwender jetzt Zugriff auf smarte Unterstützung: automatisch generierte Formeln, visuelle Auswertungen auf Knopfdruck, kontextbezogene Empfehlungen. Klingt gut – funktioniert aber nur, wenn die zugrunde liegenden Daten sauber strukturiert sind. Denn: KI kann nur mit dem arbeiten, was man ihr gibt. Wer mit uneinheitlichen Tabellen, fehlerhaften Bezügen oder veralteten Formeln arbeitet, bekommt keine besseren Ergebnisse – auch nicht mit Copilot.
Genau hier setzt eine moderne Excel-Schulung an. Sie hilft dabei, Prozesse zu vereinfachen, Strukturen aufzubauen und Excel gezielt für unternehmensspezifische Aufgaben einzusetzen. Von Power Query über Pivot-Tabellen bis zu nachvollziehbarer Datenmodellierung – wer weiß, wie man Excel richtig nutzt, schafft die Grundlage für effizientes Arbeiten und den sinnvollen Einsatz von KI.
Warum Schulung heute strategischer ist als je zuvor
Für HR-Abteilungen und Geschäftsführung heißt das: Excel-Kompetenz ist keine isolierte Einzelmaßnahme mehr. Sie ist ein strategischer Teil der digitalen Transformation. Eine Schulung schafft nicht nur Fachwissen, sondern verändert die Arbeitsweise: von reaktivem Arbeiten hin zu strukturiertem Vorgehen mit klaren Verantwortlichkeiten. Und nicht zuletzt: Sie entlastet Mitarbeitende im Alltag.
Denn oft erleben wir in der Praxis: Mitarbeitende wissen grundsätzlich, wie Excel funktioniert – aber sie wenden es unterschiedlich an. Das führt zu Missverständnissen, doppeltem Aufwand und vermeidbaren Fehlern. Mit einer abgestimmten Schulung lassen sich Standards definieren, Prozesse harmonisieren und Schnittstellen zwischen Teams klarer gestalten.
Fazit: Excel bleibt – aber wie es genutzt wird, entscheidet über den Erfolg
Die genannten Studien und Fachbeiträge zeigen: Excel verschwindet nicht – im Gegenteil. Es entwickelt sich weiter, wird intelligenter, leistungsfähiger – aber auch anspruchsvoller im Handling. Unternehmen, die jetzt in Weiterbildung investieren, bereiten sich nicht auf die Vergangenheit vor, sondern auf die Zukunft.
Eine gezielte Excel-Schulung schafft die Voraussetzungen dafür, dass Mitarbeitende mit aktuellen Tools souverän umgehen, sauber dokumentieren und KI sinnvoll integrieren können. Gerade in einer Zeit, in der fundierte Entscheidungen datenbasiert getroffen werden sollen, ist das ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Excel zu lernen und in die Mitarbeiterschulung zu investieren.
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